1. März 2022

Albtraum und grundloses Blutbad

01.03.2022 — Iași, Rumänien

Gedanken von Igor Mitchnik, der sich bei Kriegsbeginn in Kyjiw befand.  

Dieses eigentlich wunderbare Interview-Gespräch mit Dinah Riese obviously didn’t age well. Ich steckte bis vor zwei Tagen selbst noch in der Ukraine und bin seit Montag nun sicher in Rumänien. Mir fehlen noch immer die passenden Worte für diesen Albtraum und das Blutbad, das Russland grundlos entfesselt hat.

Die im Interview erwähnte Stadt Schtschastja wurde inzwischen fast vollständig zerstört und von Russland besetzt. Das alles ist eine menschliche, humanitäre und politische Katastrophe. Kein Mensch mit auch nur einem Funken Anstand und bei klarem Verstand kann sich noch irgendwelche Illusionen über die Natur dieses blutrünstigen Regimes und seiner verbrecherischen Verbündeten machen.

Die menschliche, humanitäre und politische Katastrophe macht Menschen weltweit fassungslos. Hier demonstrieren Bürger*innen in London gegen den Krieg in der Ukraine. © Alexander Savin

Nun ist inzwischen auch klar, dass die Unterstützung allein zivilen Widerstands wohl lange nicht ausreichen wird. Aus dem Interview: „Je nachdem, wie Russland weiter agiert, muss die EU diejenigen Gruppen unterstützen, die sich einer russischen Okkupation zivil widersetzen werden. Vor allem muss alles getan werden, um die Zivilgesellschaft weiter am Laufen zu halten. Es geht in der Ukrai­ne derzeit nicht nur um das Land, sondern um ganz Europa.“

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