Entdeckungen auf einem Friedhof
Wie ich zum lizenzierten Friedhofsführer wurde und was ich dabei über irdischen Erfolg lernte.
7. Juli 2021
Ein Beitrag von Ariane Lüthi
07.07.2021 — Zürich, Schweiz
Springen wir zu selten? Springen wir zu oft? Auseinandersetzung mit der Kehrseite der Erfolgsgesellschaft.
Es ist nicht unbedingt ein Thema für die Cocktailparty, doch die Angst vor dem Scheitern ist vielleicht das prägende Element der internationalen Arbeit. Schliesslich sind wir jene, die sich in der kompetitiven Branche durchgesetzt haben, den Einstieg schafften in dieses Feld der steilen Hierarchien.
Die Furcht, abzustürzen, schwingt da oft mit — dass die Karriere dann doch nicht wie gewünscht läuft, dass man gegenüber anderen oder sich selbst versagt. Im Netzwerk für internationale Aufgaben setzten sich einige Stimmen dafür ein, diese Option des Scheiterns mitzudenken. Eine davon ist Waleria Schüle, die für diesen Blog zur Redaktion dazu stösst.
Das Thema reicht über die individuelle Ebene hinaus, berührt Fragen der Organisationskultur und der internationalen Politik. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Erfolgsdruck, den einige von uns täglich erfahren und dem Unvermögen vieler Bürokratien, Fehler zuzulassen und daraus zu lernen? Halten wir lieber eine Fassade aufrecht, statt Risiken einzugehen, suchen Selbstbestätigung statt Innovation? Finden wir deshalb keine besseren Lösungen für die Klimakrise und die humanitären Unzulänglichkeiten unserer Zeit?
Ich weiss es nicht, aber ich finde es angebracht, über die Kehrseiten der Erfolgsgesellschaft zu sprechen. Vielleicht nicht an der Cocktailparty, aber im neuen Blog der ad hoc international.
Hier diskutieren Fachleute ihre Erfahrung aus der Praxis. Alle drei Monate erscheint ein thematischer Blog zu einer drängenden Frage der internationalen Politik und Zusammenarbeit.