26. April 2020

Fotos statt Frankfurt

26.04.2020 — Berlin, Deutschland

Aufgrund der aktuellen Corona-Krise fällt zum ersten Mal seit 20 Jahren das traditionsreiche nefia-Frühlingstreffen aus. Damit wir trotzdem etwas voneinander mitbekommen, haben wir die nefiat*innen eingeladen, uns Fotos von ihrem aktuellen Standort zu schicken. 

Hier kommen Eindrücke aus Bangalore, Berlin, Bern, Delhi, Kapstadt, Köln, Lissabon, Luxemburg, Oxfordshire, Potsdam, dem Rheinland, Ruggel, dem Ruhrgebiet, Vadso, Warschau und Zürich.

Frühlingsgrüße aus Deutschland…

1/11Selina Pfister, Rugell: "Mein aktueller Wohnort liegt 2.5 km von der österreichischen Grenze entfernt (auf dem Bild gleich hinter dem Wassergraben). Ein beklemmendes Gefühl, dass diese bisher problemlos passierbare Grenze nun geschlossen ist."
2/11"Mit bunt und Glitzer geht alles besser!" nefiatinnen Hannah Dönges und Julia Harrer lassen der Kreativität freien Lauf beim Malen im Neuköllner Garten — natürlich mit Sicherheitsabstand! Fun fact: Kennen gelernt haben sie sich übrigens in der Redaktion der "ad hoc international".
3/11Laura Timm, Berlin-Kreuzberg: "Privilegiert und unfassbar wütend über den Unwillen der Deutschen Bundesregierung, Humanität und den Schutz von Menschenleben an der EU-Außengrenze zu gewährleisten."
4/11Yvonne, Langenfeld, Rheinland: "Anstelle der Londoner Tube bringt mich nun ein Spaziergang in das und aus dem (Home) Office."
5/11Stephanie von Hayek, Potsdam "Der Griebnitzsee in Potsdam vor unserer Wohnung, ohne Huckelberry Flösse mit lauten Biergesellschaften und Ausflugsdampfer. Nur die Vögel sind zu hören. Dem See tut das gut. Der Wasserstand ist viel zu niedrig und das Wasser verschmutzt. Herzliche Frühlingsgrüße von Stephanie."
6/11Niklas Kossow, Berlin-Neukölln: "Am Anfang der Kontaktsperre fand ich es schwierig, aber inzwischen geht es mir gut mit der Situation. Ich kann gut von zuhause arbeiten, sehe ab und zu noch ein paar enge Freunde und freue mich täglich über meinen Balkon und den Blick auf den Körnerpark."
7/11Christina Hübers, Berlin: "Zum Glück darf man noch draußen spazieren gehen. Die Spielplätze sind geschlossen, daher gehen wir viel in den Wald. Hier ein Bild aus dem wunderschönen Bucher Forst im Norden von Berlin, wo es für diese Jahreszeit leider viel zu trocken ist."
8/11Kristin, Köln Sülz: "Frühling reinlassen"
9/11Wiebke Hamel: "Hoch über den Dächern des Ruhrgebiets ?"
10/11Matthias Kennert: „Berlin im Kontaktverbot. Zum Ramadan wird dieses Jahr nicht nur das Fasten gebrochen...“
11/11Matthias Kennert: „In Berlin werden nach Toilettenpapier die Schlauchboote knapp“.

…der Schweiz…

1/3Loredana Sorg, Zürich: "Mein dritter Tag (von vielen...) im improvisierten Home office aka Werkstatt. Alles etwas lauter und kälter hier, dafür nicht mit sechs Mitbewohner*innen gleichzeitig im Wohnzimmerbüro."
2/3Simon, Bern: "Nach täglichem Home Office bin ich dankbar am Spätnachmittag die letzten Sonnenstrahlen im Garten genießen zu dürfen. So schaffe ich es, eine gute Balance in diesen außergewöhnlichen Zeiten zu finden."
3/3Nicolas Zahn: "Habe mich stilistisch vom Schweizer Gesundheitsminister Berset inspirieren lassen ?"

…und Portugal, Südafrika, Polen, Finnland, Indien, England und Luxemburg!

1/8Berenike, Lissabon: "Portugal handelte zügig und konnte bisher einen größeren Ausbruch vermeiden. Auch street art, wie die auf diesem Foto, hält Leute dazu an zuhause zu bleiben."
2/8Lena Thiede, Kapstadt: "Nach 4 Jahren Tansania lebe ich mit meiner Familie seit 2017 in Südafrika, das BMZ erwartet mich nächstes Jahr zurück. Derzeit Dank Corona im 5-wöchigen Lockdown, keiner darf aus dem Haus. Gemeinsam einsam!"
3/8Gernot, Warschau: "Seit mehr als 5 Wochen Kinderkrippe geschlossen. Als Ersatz vier- bis sechsmal am Tag 30 Minuten Videokonferenz mit Kindergärtnerinnen und Kindern. Seit letzter Woche Maskenpflicht. Polizei fährt durch die Stadt und weist per Megafon an, zuhause zu bleiben. Grenzen geschlossen. Keine internationalen Flug- und Zugverbindungen."
4/8Matthias Kock: "Frühling in der Finnmark. In Vadsø, 30km vor der russisch-norwegischen Grenze, kommt der Frühling Mitte/Ende Mai, wenn der Schnee geschmolzen ist. Bis dahin geniessen wir Sonnenschein und Skitouren rund um den Fjord..."
5/8Julia, Bangalore: "Seit dem 20. März befindet sich Indien in einem kompletten Lockdown. Das heißt, über eine Milliarde Menschen dürfen ihre Wohnung nur noch für essentielle Erledigungen — also Einkaufen und medizinische Versorgung — verlassen. Das trifft besonders die wirtschaftlich Schwächsten der Gesellschaft. Social Distancing in Mumbais Daharavi, einem der größten Slums und dicht besiedelsten Orte der Welt? Kaum vorstellbar. Tagelöhner konnten aufgrund der plötzlichen Ankündigung des Lockdowns nicht in ihre Heimatdörfer zurück, stecken in den Städten fest, ohne Einkommen und ohne Dach über dem Kopf. Polizeigewalt macht sich gegenüber Lockdown-Verstößen breit. Die Situation ist angespannt. Ich arbeite in einem Landwirtschaftsprojekt, auch dieser essentielle Sektor ist betroffen — und das mitten in der Erntezeit. Zwar gibt es Ausahmeregelungen für landwirtschaftliche Betriebe, aber auch hier in Indien bleiben die Erntehelfer aus, große Umschlagmärkte wurden geschlossen. Wir versuchen der Situation so gut es geht aus dem Home Office zu begegnen. Da hilft natürlich der ein oder andere flauschige Gefährte, der die E-mails nochmal gegencheckt."
6/8Sarah Hassselbarth : "Fast blauer Himmel in Delhi"
7/8Mira: "Grüße aus Oxfordshire!"
8/8Paul: "Foto aus der Quarantäne in Luxemburg."

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