7. September 2020

Novartis: Virtuelle Arbeit beschleunigt

07.09.2020 — Nürnberg, Deutschland

Wenn ein virtueller Testlauf plötzlich zum Erstfall wird: Wie Novartis auch ohne Flugreisen weiterhin über die Grenzen hinweg zusammenarbeitet.

Aus Sicht eines internationalen, global operierenden Unternehmens hat sich COVID-19 dieses Jahr sehr stark auf das Thema Geschäftsreisen ausgewirkt und ich denke, dass sich die gesammelten Erfahrungen auch in den nächsten Jahren weiterhin sehr dynamisch auswirken werden. Bei Novartis haben wir bereits in einer frühen Phase der COVID-19 Pandemie alle internationalen Geschäftsreisen bis Jahresende 2020 abgesagt. Reisen sind daher schon seit längerem beinahe vollständig ausgesetzt. Ausnahmen bedürfen einer Bewilligung des Senior Managements.

Dennoch hat die internationale Zusammenarbeit nicht an Bedeutung verloren — hierfür stehen uns die technischen Möglichkeiten zur Verfügung, mit denen wir virtuelle Meetings und Diskussionen abhalten können. Geplant hatten wir diese Zwangssituation zwar nicht, aber unsere technischen Systeme wurden schon vor COVID-19 systematisch aufgebaut und verfeinert.

Auch in der Vergangenheit fanden viele Meetings virtuell statt, wurden aber sehr stark durch persönliche Treffen ergänzt. Um die neuen Möglichkeiten systematisch zu ergründen, hatten wir im Unternehmen bereits Ende 2019 festgelegt, dass wir im Sommer 2020 einen virtuellen Test durchführen wollten — in Deutschland wollten wir im Juli und August auf internationale Reisen ganz verzichten und hatten daher zwei virtuelle Monate geplant.

Dass diese Situation schon im März eintreten würde, hatten wir natürlich nicht wissen können. Was wir mit diesem Versuch testen wollten, hat sich durch COVID-19 stark beschleunigt. Im Fazit ist die Verwendung und Akzeptanz von virtuellen Meetings sehr stark gesteigert und wir glauben, dass dies in Zukunft zu einer neuen Balance zwischen persönlichen und virtuellen Meetings führen wird.

Dies schont die Umwelt und führt auch dazu, dass wir unsere dienstliche und private Zeit besser verknüpfen und anders gestalten können. Hier ist noch vieles im Umbruch. Die Nähe zu den KollegInnen und MitarbeiterInnen, die besondere Kreativität und Inspiration bei einem Face-to-Face Austausch und die Neugier auf andere Menschen spricht allerdings dafür, auch künftig Möglichkeiten zu persönlichem Austausch zu suchen. Ohne menschliche Begegnung ist Innovation nicht vorstellbar.

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